An Johannas drittem Geburtstag waren wir mit Joel im Tierpark. Wir haben unsere Familie genossen und gefeiert.
Im folgenden Text findet ihr ein paar Gedanken, die mich zu der Zeit beschäftigt haben.
Drei Jahre ist es jetzt schon her…
Kaum zu fassen wie schnell doch die Zeit vergeht, die Welt sich einfach weiterdreht.
Johanna – du große Schwester – du fehlst.
Dein Bruder ist ein kleiner bewegungsfreudiger, bücherliebender, fröhlicher Entdecker. Es macht Freude ihm beim Aufwachsen zu zusehen und ihn zu begleiten. Doch wer denkt, dass jetzt wo wir unseren kleinen Joel haben und Familie leben können, Johanna vergessen wäre irrt gewaltig.
Jeden Tag denke ich an meine kleine Tochter, an Joel’s große Schwester. So viele Situationen lassen meine Gedanken zu ihr wandern..
Ich beobachte Joel zusammen mit seiner dreijährigen Cousine. Er liebt sie und freut sich jedes mal sie zu sehen. Oft spielen wir zusammen, seine Cousine ist dann die Mama, ich ihre Tochter und Joel mein kleiner Bruder. Wenn ich dann hinter Joel her gehe um aufzupassen, dass er bspw. die Treppe nicht runterfällt oder irgendwo dran geht wo er nicht dran darf, schaut sie mich an und sagt: „Aber ich bin doch die Mama, ich passe auf“.
Ich mag es so gerne die beiden in ihrer Interaktion zu beobachten. Und wenn Joel auf den Arm seiner Cousine möchte oder sie fragt, ob sie ihn nochmal halten darf, ihn Anziehen möchte, etc. dann freue ich mich, dass die beiden sich so gern haben und gleichzeitig wandern die Gedanken zu Johanna.
Wie wärst du wohl als große Schwester, würdet ihr euch auch so gut verstehen, ach wie schön es doch wäre wenn ihr zu Zweit aufwachsen könntet. Wenn Joel’s große Schwester da wäre. Sie fehlt mir.
Manchmal sitzt Joel auf Jonas Schoß und sie lesen ein Buch zusammen oder machen Quatsch, dann blicke ich die beiden an und sehe drei, oder eher ich würde gerne drei sehen, sehen wie auf dem anderen Bein auch ein Kind sitzt, etwas älter, die Haare was länger (vielleicht auch mit den hübschen braunen Augen von Papa und den blonden Haaren von Mama) ich sehe unsere Johanna. Platz wäre genug für dich da, Liebe sowieso und liebevollen Blödsinn hat der Papa auch für mehr als ein Kind genug im Kopf 😉
Immer wieder denke ich darüber nach wie schön es wäre wenn Johanna da wäre… Ich müsste nicht mal darüber nachdenken ob ich bereit bin nochmal schwanger zu werden und dennoch müsste Joel nicht alleine aufwachsen. Wir haben uns immer so sehr eine große Familie gewünscht, mit vielen Kindern, aber schwanger sein ist für mich einfach ein furchtbar. Ja Joel lebt und ich bin so dankbar dafür und ich weiß es hat sich gelohnt die Schwangerschaft durchzuhalten. Aber schön war es nicht, genossen habe ich es eigentlich keine Minute lang und der Gedanke daran macht mich manchmal traurig und wütend zu gleich. Ich war doch schon mehr als einmal schwanger, mir ging es schon mehr als einmal schlecht, und dennoch lebt hier nur ein Kind bei uns. Ich bin nicht stolz auf diese Gedanken, habe oft das Gefühl undankbar zu sein für das was wir haben und mich in dem was wäre wenn verliere. Da liegt wohl noch ein Stück Arbeit vor mir, wie gut, dass wir so einen geduldigen Gott haben, der meinen Frust aushält und dennoch mit weitoffenen liebevollen Armen auf mich wartet.
Tabea - im März 2024